Humboldt-Universität zu Berlin - Makrosoziologie

Demokratiepreis für Steffen Mau

 

Pressemitteilung

 

Soziologe Steffen Mau erhält Demokratiepreis

14.11.2023. Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ des gleichnamigen Vereins geht in diesem Jahr an Steffen Mau. Der Soziologe wird laut Jurybegründung für seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Polarisierungstendenzen geehrt. Demnach weist Steffen Mau anschaulich nach, dass Deutschland entgegen weitläufigen Annahmen keine in zwei Lager gespaltene Gesellschaft ist, sondern einer „zerklüfteten Konfliktlandschaft“ gleicht. In seinen Analysen zeigt Mau die dort zu beobachtenden Bruchstellen kollektiver Solidarität auf. Seine breit diskutierten Veröffentlichungen über den deutsch-deutschen Einigungsprozess und dessen Folgewirkungen beschreiben zudem sozialstrukturelle Umbrüche und die ostdeutsche Mentalität mit großem Einfühlungsvermögen und analytischer Klarheit.

Andreas Voßkuhle, Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und Präsident des Bundesverfassungsgerichtes a.D. sagt: „Steffen Maus Arbeiten liefern wichtige Hinweise dafür, dass Politik, Medien und Zivilgesellschaft ihren Blick stärker auf weniger sichtbare Gruppen in der Mitte der Gesellschaft richten sollten, wenn sie den Zusammenhalt stärken wollen.“

 

Die feierliche Preisverleihung findet am 25. November 2023 im Historischen Kaufhaus in Freiburg im Breisgau statt.

 

Prof. Dr. Steffen Mau ist Soziologe und Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Wichtigste Publikationen:

  • Steffen Mau/Thomas Lux/Linus Westheuser (2023) (3. Auflage): Triggerpunkte. Ungleichheitskonflikte in der Gegenwartsgesellschaft, Suhrkamp, Berlin
  • Steffen Mau (2021) (3. Auflage): Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert, C.H. Beck, München
  • Steffen Mau (2019) (3. Auflage): Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft, Suhrkamp, Berlin

 

Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird seit 2005 jährlich vergeben. Das Preisgeld von 7.500 Euro stellt die Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung zur Verfügung.  Bisherige Preisträger waren unter anderen Rafik Schami, Prof. Dr. Wolfgang Benz und das Ostritzer Friedensfest.

 

Mehr Infos auf der Seite: www.gegen-vergessen.de/verein/preise/preis-gegen-vergessen-fuer-demokratie/2023/


Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. verbindet seit 1993 historische Erinnerungsarbeit mit dem Einsatz für die Demokratie.  Themen sind die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen, dem Unrecht des SED-Regimes und verschiedenen Formen des politischen Extremismus.