Humboldt-Universität zu Berlin - Projekt Flughafen Tempelhof

Broschüre

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Tempelhof, was nun?
Ein Stimmungsbild

Anna Bruckner, Robert Höricke, Andrii Makarenko, Paul Perschke, Tom Thal

Flughafen Tempelhof — was nun?!

Nicht nur das Tempelhofer Feld ist seit vielen Jahren Gegenstand hitziger stadtpolitischer Debatten, auch für die Nachnutzung des Flughafengebäudes werden die unterschiedlichsten Nutzungskonzepte verhandelt. Überraschend dabei ist, dass bei all diesen zukunftsgerichteten Prozessen der eigentlich logischste Startpunkt verpasst wurde: die Bestandsaufnahme der aktuellen Nutzung des Flughafengebäudes. Wie soll die ohnehin große Herausforderung der Nachnutzung einer so stadtprägenden, landeseigenen Großinfrastruktur glücken, wenn keine Klarheit über die miteinzubeziehenden Akteur_innen herrscht? Wie kann Nachnutzung gelingen, wenn dem Expert_innenwissen des Alltags – nämlich dem der Nutzer_innen - kein entsprechender Platz im Prozess gegeben wird?

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Unser Ziel war es, eine erste Bestandsaufnahme der aktuellen (Nicht-)Nutzung des Flughafengebäudes zu erarbeiten und dabei die Erfahrungen und Bezüge der Nutzer_innen in den Vordergrund zu stellen. Im Idealfall wollten wir daraus Rückschlüsse auf die Vor- und Nachteile des Standortes und des
Nutzungsverhaltens ziehen. Oder zumindestens die Grundlagenforschung dafür leisten.

Im folgenden Bericht können die Ergebnisse unserer qualitativen Nutzer_innenbefragung nachvollzogen werden. Im Zeitraum von zwei Monaten wurden rund 100 Nutzer_innen in rund 20 Terminen befragt. Von besonderem Interesse waren die Beziehungen der Nutzer_innen zum Gebäude, zur Nachbarschaft, zum Tempelhofer Feld, zum Partizipationsprozess rund um die Nachnutzung von Feld und Gebäude sowie zum historischen Ort „Flughafen Tempelhof“.

In dem ergebnisoffenen Prozess konnten Rückschlüsse auf die besondere Bedeutung des Gebäudes für die Standortauswahl getroffen und Muster bei der Nutzung des Gebäudes oder des Feldes genau so verdeutlicht werden, wie deren Ursachen und Abhängigkeiten. Zudem konnte beleuchtet werden, ob unter den Nutzer_innen ein gesteigertes Bewusstsein für die politischen Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten auf dem Gelände vorhanden ist.