Humboldt-Universität zu Berlin - Migration und Geschlecht

Aktuelles

 

Ausschreibung für Forschungsprojekt am BIM

 

Das BIM sucht ab 01.06.2022 eine studentische Hilfskraft für das Forschungsprojekt

„Seeing your religion – Regionale Variationen von Diskriminierung und Rassismus gegenüber Muslimen auf dem deutschen Arbeitsmarkt“

Zeitraum: 19 Monate. 40 Std./pro Monat

Bewerbungsschluss ist am 11.05.2022 

 

Weitere Informationen finden Sie hier  

Bewerbungen an christian.hunkler@hu-berlin.de  

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Ausschreibung für studentische Hilfskräfte

 

Liebe Studierende, 

der Lehrbereich Migration und Geschlecht sucht zum 01.04.2022 eine studentische Hilfskraft (40h/m). Bewerbungen an sekretariat.migrationgeschlecht@hu-berlin.de

Mehr Informationen finden Sie hier

 

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Vernetzungstreffen „Migration und Gender“
der DeZIM-Forschungsgemeinschaft am 11.-12.11.2021

 

Auch in diesem Jahr fand das dritte Vernetzungstreffen „Migration und Gender“ der DeZIM-Forschungsgemeinschaft statt. Prof. Zerrin Salikutluk (HU) und Dr. Katrin Menke (InZentim) luden Nachwuchswissenschaftler:innen dazu ein, ihre Forschungsarbeiten mit expliziter Genderperspektive in der Migrations- und Integrationsforschung vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.

Mit einem Begrüßungswort von Prof. Naika Foroutan (BIM-Direktorin) und einer Keynote von Prof. Gökçe Yurdakul (HU) zu „Beyond BioNtech: Gendered Racialization, and Germany’s Post-migrant Role Models“, wurde der Auftakt des diesjährigen Vernetzungstreffens gegeben und Impulse zur Bedeutsamkeit von Intersektionalitätsperspektiven in der Sozialforschung sowie das Aufbrechen dominanter Narrative postmigrantischer Frauen gesetzt.

In vielen aktuellen migrations- und integrationsbezogenen Forschungsfeldern existieren erhebliche Forschungslücken. Die Berücksichtigung mehrerer sozialer Ungleichheitsdimensionen ermöglicht die Aufdeckung von spezifischen Einschluss- und Ausschlussmechanismen innerhalb von Gesellschaften, die zur Entstehung und Persistenz von Ungleichheit beitragen. Die Auseinandersetzung des Intersektionalitätsansatzes in Forschungsfragen ist demnach von großer Bedeutung, um vulnerable, marginalisierte und rassifizierte Personengruppen im Kontext struktureller und institutioneller Ungleichheiten sichtbarer zu machen. Im Rahmen der „Migration und Gender“ Vernetzungsreihe wird insbesondere die Erhebung von Intersektionen in qualitativen und quantitativen Forschungen zum Fokus gemacht.

Mit Workshops zu Themenbereichen der Integration und Integrationsmaßnahmen, Gender Gaps am Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie Migration und Gender in inter- und transnational Perspektiven, wurden insgesamt sieben Studien von Wissenschaftler:innen des BIM, DeZIM-I, IAB, IMIS, InZentim- und der Universität Duisburg-Essen vorgestellt und ausdiskutiert.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referent:innen und Teilnehmer:innen für den kritischen Austausch, das Vernetzen und freuen uns auf das nächstjährige vierte Vernetzungstreffen!

 

Neue Veröffentlichung mit Frida Rudolphi im Journal Comparative Sociology

 

AIMING HIGH, NO MATTER WHAT? EDUCATIONAL ASPIRATIONS OF ETHNIC MINORITY AND ETHNIC MAJORITY YOUTH IN ENGLAND, GERMANY, THE NETHERLANDS AND SWEDEN

The authors examine cross-national variation in the ethnic gradient in aspirations among 14-year-olds in England, Germany, the Netherlands and Sweden by using data from the Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries, collected in 2009/2010. Results show that most ethnic minority groups are more likely to have university aspirations than ethnic majority youth. The most consistent minority advantage is found in England and Sweden, consistent with the interpretation that the ample scope for choice in progression through these school systems allows high ambitions of minorities to play out well. However, minority advantage of some groups is also present in the Netherlands and Germany, where transitions are more heavily conditional on previous performance. The pattern for immigrant generational status varies across countries and ethnic origins. There is no consistent empirical evidence indicating that aspiration differences between ethnic minority and majority youth will diminish due to assimilation processes across the generations. Link

 

Neue Veröffentlichung mit Katrin Menke im Journal of Family Research

 

GENDERED INTEGRATION? HOW RECENTLY ARRIVED MALE AND FEMALE REFUGEES FARE ON THE GERMAN LABOUR MARKET

This paper examines gender differences in the labour market integration of newly arrived refugees in Germany. In particular, we focus on the heterogeneity in employment rates among female refugees. Previous research has demonstrated that refugee women are disadvantaged on the labour market not only compared to their male counterparts, but also compared to other immigrant women. So far, however, little is known about the mechanisms that underlie the specific disadvantages of refugee women. We analyse the labour market participation of refugees who migrated to Germany between 2013 and 2017, by using data from the IAB-BAMF-SOEP Survey of Refugees. To test our theoretical assumptions, we apply logistic regressions. Our results show that compositional differences in qualifications, family structure, institutional support, and networks can partly explain the gender gap in labour force participation that disadvantage refugee women. We find substantial variation in the importance of different determinants for the labour market outcomes of men and women. As the gender gaps in labour supply could be fully attributed to the theoretical mechanisms offered in the literature, further research is needed to disentangle female refugees’ employment behaviour. Link

 

Neue Veröffentlichung mit Georg Lorenz und Zsófia Boda im Journal of Ethnic and Mirgation Studies

 

OPPOSITIONAL CULTURE REVISITED. FRIENDSHIP DYNAMICS AND THE CREATION OF SOCIAL CAPITAL AMONG TURKISH MINORITY ADOLESCENTS IN GERMANY

Ethnic differences in the endowment with social capital can exacerbate intergroup inequalities. Pursuing this argument, we first compare the educational compositions of friendship networks between Turkish minority and native majority adolescents in Germany. Second, we pick up notions from Oppositional Culture Theory (OCT) to examine how ethnic differences in the composition of friendship networks come about. In a sample of 2,419 students in 74 secondary schools, we focus on the effort, achievement, and anti-school behaviour of peers and the role these play in adolescents’ friendship selection. Results from multilevel stochastic actor-oriented models reveal that Turkish minority adolescents prefer highly engaged and high-achieving peers as friends. Despite these preferences, Turkish minority adolescents’ social networks still provide lower levels of social capital on aggregate than majority members’ networks. We attribute this to systematic variation in the opportunity structure. Our results speak against the existence of anti-school norms among Turkish minority youth. Still, our study supports the OCT’s notion that an ethnic group’s structural positioning within society can result in selective acculturation processes and distinct patterns of social embeddedness. Link

 

Neue Veröffentlichung mit Yuliya Kosyakova, Lidwina Gundacker und Parvati Trübswetter im IAB-Kurzbericht

 

ARBEITSMARKTINTEGRATION IN DEUTSCHLAND: GEFLÜCHTETE FRAUEN MÜSSEN VIELE HINDERNISSE ÜBERWINDEN.

Die jährlichen IAB-BAMF-SOEP-Befragungen von Geflüchteten deuten darauf hin, dass es bei deren Arbeitsmarktintegration deutliche Fortschritte gibt. Dabei zeigen sich aber große Geschlechterunterschiede: Von den geflüchteten Männern, die seit 2013 nach Deutschland gekommen sind und mindestens fünf Jahre hier gelebt haben, sind 60 Prozent erwerbstätig; bei den geflüchteten Frauen beträgt dieser Anteil 28 Prozent. Um die Arbeitsmarktbeteiligung der Geflüchteten zu erhöhen, sind stärkere Anreize und Unterstützungsangebote nötig, die Investitionen in deutschlandspezifische Qualifikationen wie Sprachkenntnisse oder Aus- und Weiterbildung fördern. Das gilt gerade auch für geflüchtete Frauen, deren Qualifikationen häufig nicht oder nur schwer auf den reglementierten deutschen Arbeitsmarkt übertragbar sind. Ein zusätzliches Hindernis für ihre Arbeitsmarktintegration ist, dass knapp drei Viertel der geflüchteten Frauen (oft kleine) Kinder haben. Deshalb ist eine passgenaue Betreuungsinfrastruktur für ihre Bildungs- und Arbeitsmarktteilhabe besonders wichtig. Link

 

Neues Projekt im Rahmen des DeZIM-Rassismusmonitors eingeworben 

Showing your religion: The hijab and the equality of opportunities in the german labour market

 

Im Fokus dieses Projektes stehen Formen des anti-muslimischen Rassismus und dessen Konsequenzen auf die Arbeitsmarktintegration von in Deutschland lebenden Muslim:innen. Für eine umfassende Untersuchung von Rassismus aufgrund der Zugehörigkeit zum Islam ist es dabei nicht ausreichend Muslim:innen unter einer Kategorie zu fassen. Das Projekt zeichnet sich durch die Verknüpfung von Religion und Gender sowie durch die Bedeutung des Kopftuchtragens aus. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Zerrin Salikutluk (Humboldt Universität), Magdalena Krieger (DIW Berlin) und Dr. Simon Kühne (Universität Bielefeld).

 

Call for Papers: Zweites DeZIM-Vernetzungstreffen und DeZIM-Workshop Series 

 

Am 12.11.2020, 11-18 Uhr, findet an der Universität Duisburg-Essen das zweite DeZIM-Vernetzungstreffen unter dem Titel „Please Mind the Gap! Zum Verhältnis von Migration und Gender in der Integrations- und Migrationsforschung“ statt. Die Veranstaltung ist gleichzeitig Teil der DeZIM-Workshop Series. Migrationsforscher:innen mit einem Genderbezug sind eingeladen sich bis zum 15.10. zum Vernetzungstreffen per Email bei den Organisator:innen (Katrin.Menke at uni-due.de &  Varthini.Sivapatham at uni-due.de) anzumelden. Nachwuchswissenschaftler:innen, die ihre Forschung vorstellen möchten, werden gebeten bis zum 20.09. einen Abstract bei den Organisator:innen per Email (Katrin.Menke at uni-due.de & Zerrin.Salikutluk at hu-berlin.de) einzureichen. 

 

Neue Veröffentlichung mit Georg Lorenz, Zsófia Boda und Malte Jansen im British Journal of Sociology of Education

 

SOCIAL INFLUENCE OR SELECTION? PEER EFFECTS ON THE DEVELOPMENT OF ADOLESCENTS’ EDUCATIONAL EXPECTATIONS IN GERMANY

Educational expectations are a key predictor of educational attainment. Throughout adolescence, friends increasingly function as ‘significant others’ and, thus, can affect the development of these expectations. Although scholars often interpret the clustering of students with similar expectations within friendship networks as the outcome of peer influence, a similarity of friends can also be a result of friendship selection processes and preselection due to ability tracking. We apply multilevel social network models to panel data of adolescents from Germany (1,992 ninth-grade students in 91 classes) to disentangle these mechanisms. Beyond selecting similar friends (homophily), we find that adolescents adapt their expectations towards the average expectations of their friends (social influence) but only in secondary-school tracks that support diverse educational paths. We conclude that peer socialization is important for the development of students’ educational expectations in contexts that are sufficiently heterogeneous to allow for the emergence of distinct peer milieus. Link

 

Neue Veröffentlichung mit Jonas Wiedner und Johannes Giesecke in den WSI-Mitteilungen Ausgabe 03/2020

 

WACHSENDE MIGRATIONSBEZOGENE UNGLEICHHEIT DURCH TECHNOLOGISCHEN UND SEKTORALEN WANDEL? DIE ARBEITSMARKTPOSITION TÜRKISCHER MIGRANT:INNEN IN WESTDEUTSCHLAND ZWISCHEN 1976 UND 2013

Bei aktuellen Debatten um strukturelle Veränderungen des deutschen Arbeitsmarkts im Zuge des technologischen Wandels wird selten auf die Situation von Migrant:innen eingegangen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit den Auswirkungen des strukturellen Wandels der deutschen Wirtschaft auf die Arbeitsmarktintegration von türkischen Migrant:innen. Die Autoren werten dazu Daten der Mikrozensus von 1976 bis 2013 aus und vergleichen Arbeitsmarktindikatoren von Deutschen und türkischen Migrant:innen der ersten Generation. Die Ergebnisse zeigen, dass bestehende Differenzen in der Qualifikationsstruktur durch die Bildungsexpansion im Zeitverlauf zugenommen haben, während mit dem Übergang in einen dienstleistungsdominierten Arbeitsmarkt die Bedeutung formaler Abschlüsse wuchs. Damit verbunden sanken die Erwerbschancen, Berufspositionen und Einkommen besonders von männlichen türkischen Migranten im Vergleich zu deutschen Personen. Entgegen den Prognosen klassischer Theorien glichen sich die Arbeitsmarktchancen von Migrant:innen nicht mit der Aufenthaltsdauer an ; vielmehr hat der sektorale Wandel des Arbeitsmarkts Nachteile von türkischen Migrant:innen der ersten Generation verstärkt. Link

 

Workshop "Alltagsmobilität und gleichberechtigte Teilhabe - Motor für gesellschaftlichen Zusammenhalt?" vom 24.01.2020

Workshop Social CohesionWorkshop Social Cohesion 2

Fotos: Zerrin Salikutluk

Am 24.01.2020 fand der erste Forschungs-Praxis-Workshop zum Projekt „Gesunde Teilhabe – Die Verknüpfung von Gesundheit, Sport, Mobilität und sozialer Kohäsion“ statt, das aus Mitteln der Berlin University Alliance gefördert wird. Das Ziel des Workshops war es, einen Austausch zwischen wissenschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren zu initiieren und unterschiedliche Perspektiven auf die Themen Teilhabe, Mobilität und gesellschaftlicher Zusammenhalt zu sammeln.

 Nach einer Vorstellungsrunde folgte ein kurzes Impulsreferat der Forscherinnengruppe. Im Sinne des geplanten Austausches entstand eine Diskussion um den Gegenstand der Alltagsmobilität mit den Teilnehmer:innen. Zu Beginn wurde insbesondere der Zusammenhang von Mobilität als Voraussetzung für die Teilhabe verschiedener sozialer Gruppen thematisiert.  Infolgedessen wurden Hürden in den Blick genommen, die für eine gleichberechtigte und nachhaltige Mobilität bestehen – nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch auf gesellschaftlicher oder politischer Ebene. Jedoch ließen sich bezüglich einer gleichberechtigten und nachhaltigen Mobilität auch Chancen identifizieren, die beispielsweise in einer Verbesserung des gemeinsamen Zusammenlebens oder auch in einer klimafreundlicheren Bilanz liegen.

 Die Veranstaltung schloss mit einer Nachbereitung seitens der Teilnehmer:innen und einem Ausblick zur weiteren Zusammenarbeit. Der Workshop diente als ideenreiche Austauschgelegenheit und zur strukturierten Diskussion eines komplexen Themas mit vielfältigen Perspektiven. Es war ein gelungener Auftakt für die Planung eines transdisziplinären Projekts.

 

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Fotos: Tobias Weidmann
 

 

 

 

ESR-Artikel als "Top-Cited Paper" frei zugänglich

 

Why Do Immigrant Students Aim High? Explaining the Aspiration-Achievement Paradox of Immigrants in Germany ist als einer der Top-Cited Papers der letzten Jahre beim European Sociological Review bis zum 30. Juni 2019 unter diesem Link frei zugänglich.