SoSe 2008
Diplom-Grundstudium/Bachelor
53 021 Soziale Ungleichheit und soziale Netzwerke
Spätestens seit Mark Granovetters viel beachteter Studie „Getting a Job“ gelten soziale Kontakte und Beziehungen als wichtige Konstituenten sozialer Ungleichheit. Einerseits wird ihnen nachgesagt, dass sie den Weg zu attraktiven beruflichen Positionen und anderen Ressourcen ebnen. Zum anderen gelten sie jedoch auch als Faktoren, die dazu beitragen, benachteiligte soziale Lagen auf Dauer zu stellen oder den Erfolg von Unternehmen zu behindern. Im Seminar soll dieses ambivalente Verhältnis zwischen sozialen Beziehungen und sozialer Ungleichheit näher beleuchtet werden.
PS | Do 12-14 | wöch. | UNI 3, 003 | Nicole Brose |
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53 029 Gastarbeiter, Migranten, Zuwanderer, ausländische Mitbürger, Personen mit Migrationshintergrund etc.: Begriffe, Diskurse und Erinnerungen
Seit der ersten bilateralen Vereinbarungen über die Rekrutierung von
„Gastarbeitern“ sind mehr als 50 Jahre vergangen. In diesem Zeitraum
sind mehrere Begriffe entstanden und verwendet worden, um die Menschen
zu bezeichnen, die nach Deutschland kamen und blieben. Anhand der
Begriffe kann man die Geschichte und die Migrationsprozesse
rekonstruieren, die politische Praxis und die politischen
Entscheidungen bezüglich dieser Prozesse dokumentieren und bewerten und
die in der Wissenschaft oder in der Öffentlichkeit dominierenden
Diskurse analysieren. Außerdem kann man erörtern, wie sich die
Betroffenen in dem jeweiligen Kontext artikulieren bzw. ob sie
„Gegenbegriffe- und Diskurse“ entwarfen. Es stellt sich dann die Frage
inwieweit die verschiedenen Begriffe die kollektive Erinnerung geprägt
haben.
Literatur
- Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Herausgeberin). 6. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland Berlin, August 2005.
- Die dritte Generation: integriert, angepaßt oder ausgegrenzt? Eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 3. Mai 1995 in Bochum / Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Arbeits- und Sozialforschung. - Bonn, 1995. - 64 S. Text & Image files. - (Gesprächskreis Arbeit und Soziales; 55) Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2000ISBN 3-86077-427-
- Häußermann, H./Oswald, I.: 1997, Zuwanderung und Stadtentwicklung. Wiesbaden.
- Kaufmann, Luis (Hrg): 2007, Vielfalt fördern-Einfalt vermeiden. Neue Strategien der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Berlin
- Interkulturelle Woche 2007. Teilhaben-Teil werden. Woche der ausländischen Mitbürger. Herausgeber: Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche / Woche der ausländischen Mitbürger
- Nikolinakos, Marios 1973. Politische Ökonomie der Gastarbeiterfrage. Migration und Kapitalismus. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg
- Von der Ausländer- zur Einwanderungspolitik: eine Tagung der
Friedrich-Ebert-Stiftung am 12. und 13. Oktober 1993 in Leipzig /
Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Arbeits- und
Sozialforschung. - Bonn, 1994. - 125 S.: graph. Darst. - (
Gesprächskreis Arbeit und Soziales; 32) Electronic ed.: Bonn : FES
ibrary, 2004ISBN 3-86077-288-0
PS | Fr 14-16 | wöch. | UNI 3, 202 | Edith Pichler |
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53 047 Genealogie der Moderne - Michel Foucault und die Sozialwissenschaften
Die Arbeiten Michel Foucaults sind in geistes- und sozialwissenschaftlichen Analysen und Theoriebildungsprozessen heute lebendiger denn je. Für die Auseinandersetzung mit Formen sozialer Kontrolle, Normierung und Macht, Prozessen der Wissensproduktion oder Fragen der Subjektivierung erscheint das Werk des französischen Theoretikers mittlerweile unverzichtbar.
Das Lektüreseminar will anhand von Leitbegriffen (Genealogie, Diskurs, Dispositiv, Subjekt, Sexualität, Macht, Wahrheit, Gouvernementalität) Grundlagen des Foucaultschen Denkens erschließen und seine „Genealogie der Gegenwart" an konkreten Ereignissen nachvollziehen: der Geburt des Gefängnisses und des Wahnsinns, der Entwicklung von Regierungstechniken und einer Regierung des „Selbst", der Genese der Biomacht und des Rassismus. Das Seminar zielt dabei auf eine kritische Diskussion des theoretischen und methodischen Angebots von Foucault, gerade auch im Hinblick auf sozial wissenschaftliche Anschlussmöglichkeiten. Foucault-Neulinge sollen sich ebenso angesprochen fühlen wie solche, die seine Bekanntschaft schon gemacht haben. Voraussetzung ist ein Interesse an der Lektüre anspruchsvoller Texte eines Theoretikers, der sich einfachen Zu- und Einordnungen immer wieder entzieht.
PS | Di 18-20 | wöch. | UNI 3, 202 | Mike Laufenberg |
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Diplom-Hauptstudium / Master
53 090 Kultursoziologische Perspektiven wirtschaftlichen Handelns: Markt und Kultur (Teil 2)
Fortsetzung vom Wintersemester
PJ | Di 8.30-10 | wöch. | UNI 3, 002 | Sophie Mützel |
+ 2 Blockseminare Mitte und Ende des Semesters |
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53 076 Zur Verlaufslogik von Konflikten
In diesem Seminar werden Modelle zur Beschreibung und Erklärung der
Verlaufslogik von Konflikten diskutiert (Entstehung und Beendigung von
Konflikten). Die Konfliktsituationen reichen von
Zwei-Personen-Konstellationen bis hin zu Großgruppenkonflikten (etwa
„Kulturkonflikten“). Dabei wird die Frage ventiliert, wann, wo und wie
solche Konflikte mit Gewalt verbunden werden. Gewalt kann dabei reichen
von personaler Gewalt (Selbstmord) über interpersonale Gewalt (Mord und
Totschlag) bis hin zu kollektiver Gewalt (Aufruhr, Terror usw.).
Dieses Seminar wendet sich vor allem auch an Studierende des
„Introductory year“.
Literatur:
- Bergesen, Albert J. (2007). Three-step model of terrorist violence. Mobilization, 12, 111-118.
- Black, Donald. (2004). The geometry of terrorism. Sociological Theory, 22, 14-25.
- Gould, Roger V. (2003). Collision of Wills: How Ambiguity about Social Rank Breeeds Conflict. Chicago, IL: University of Chicago Press.
- Hardin, Russell. (1995). One for All. The Logic of Group Conflict. Princeton, NJ: Princeton University Press.
- Tilly, Charles. (2005). Identities, Boundaries, and Social Ties. Boulder, CO: Paradigm Publishers.
- Wagner-Pacifici, Robin. (2005). The Art of Surrender. Decomposing Sovereignty at Conflict's End. Chicago, IL: University of Chicago Press.
SE | Mi 8-10 | wöch. | UNI 3, 205 | Klaus Eder |
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53 096 Soziologie der Kultur. Theoretische und methodische Ansätze - zugleich eine Einführung in soziologische Theorie für Fortgeschrittene
Dieses Seminar diskutiert klassische (von Weber bis Geertz) und neuere (praxistheoretische, performanztheoretische) Ansätze einer Kultursoziologie sowohl aus methodologischen wie theoretischen Blickwinkeln. Dabei geht es um die Frage nach der sozialen Einbettung und den sozialen Folgen von Kultur sowie nach den Mechanismen, die dies leisten. Diese konzeptionellen Grundfragen werden an Hand von Fallanalysen Fälle beleuchtet und auf ihre methodologischen Implikationen hin bestimmt.
Literatur:
- Alexander, Jeffrey C. (2004). Cultural pragmatics. Social performance between ritual and strategy. Sociological Theory, 22, 527-73.
- Bourdieu, Pierre. (1983). The field of cultural production. Poetics, 12, 311-356.
- DiMaggio, Paul J. (1994). Culture and economy. In Neil Smelser & Richard Swedberg (Eds.), The Handbook of Economic Sociology (pp. 27-57). Princeton, NJ: Russell Sage.
- Geertz, Clifford. (1983). Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
- Peterson, Richard A., & Anand, N. (2004). The production of culture perspective. Annual Review of Sociology, 30, 311-334.
- Reckwitz, Andreas. (2000). Die Transformation der Kulturtheorien.
Zur Entwicklung eines Theorieprogramms. Weilerswist: Velbrück
Wissenschaft.
SE | Di 16-18 | wöch. | UNI 3, 003 | Klaus Eder |
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53 058 Bachelor-, Master- und Diplomanden-Kolloquium Vergleichende Strukturanalyse
Colloquiumsplan (Stand 24.4.08)
CO | Mo 18.30-20 | wöch. | UNI 3, 001 | Klaus Eder |
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53 092 Kolloquium für Doktoranden
Colloquiumsplan (Stand 24.4.08)
CO | Di 18.30-20 | 14-tg. | UNI 3, 201 | Klaus Eder |
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