Humboldt-Universität zu Berlin - Migration and Gender

Frühere Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2019/20

 

Masterstudiengang Sozialwissenschaften

 

Soziale und migrationsbezogene Disparitäten im Bildungssystem (Teil I)

 

Bildungsabschlüsse sind in modernen Industriegesellschaften zentrale Determinanten der sozioökonomischen Positionierung von Individuen. Eine besondere Wichtigkeit nehmen Bildungsabschlüsse beim Übergang vom Bildungssystem auf den Arbeitsmarkt ein und bestimmen die Allokationschancen nach Beendigung der Ausbildung. Gleichzeitig belegen internationale Studien die Persistenz sozialer und ethnischer Ungleichheit beim Erwerb von Bildungsqualifikationen. Durch die oben genannten langfristigen Konsequenzen der Bildungsabschlüsse reproduzieren Bildungsungleichheiten soziale und ethnische Disparitäten auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der internationalen Forschung ist die unterschiedliche Ausprägung sozialer und ethnischer Bildungsungleichheit in unterschiedlichen Ländern. Während in Deutschland die sozialen und ethnischen Bildungsungleichheiten stark ausgeprägt sind, gelingt es anderen Ländern deutlich besser, den schulischen Erfolg verschiedener Bevölkerungsgruppen stärker aneinander anzugleichen.

Aus der akteurstheoretischen Perspektive wird angenommen, dass differentielle Erfolge bei den Bildungs- und Berufsplatzierungen maßgeblich von der Ausstattung an grundlegenden Ressourcen bestimmt werden. Zu diesen Ressourcen gehören neben der ökonomischen Ausstattung auch das kulturelle und das soziale Kapital. Auf der Makroebene sind außerdem unterschiedliche institutionelle Regelungen von Bedeutung.

Im Projektseminar werden theoretische Grundlagen zur Erklärung von Bildungsungleichheit sowie einschlägige empirische Untersuchungen diskutiert. Studierende sollen im Rahmen des Projektseminars eigenständig aus der diskutierten Lektüre Forschungsfragen entwickeln und diese empirisch überprüfen.

Vorausgesetzt wird inhaltliches und methodisches Interesse, Grundkenntnisse in statistischen Methoden sowie Umgang mit einem Statistikprogramm (z.B. STATA oder SPSS).

 

 

Sommersemester 2019

 

Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften

 

Ethnische und geschlechtsspezifische Bildungsungleichheit

 

Bildungsabschlüsse sind in modernen Industriegesellschaften zentrale Determinanten der sozioökonomischen Positionierung von Individuen. Eine besondere Wichtigkeit nehmen Bildungsabschlüsse beim Übergang vom Bildungssystem auf den Arbeitsmarkt ein und bestimmen die Allokationschancen nach Beendigung der Ausbildung. Gleichzeitig belegen internationale Studien ethnische und geschlechtsspezifische Ungleichheitsmuster beim Erwerb von Bildungsqualifikationen. Treffen beide Ungleichheitsmerkmale zusammen, kann es zu einer Verschränkung der Nachteile kommen. Diese Ungleichgewichte können im Laufe der Zeit ausbalanciert oder gar umgekehrt werden. Im deutschen Bildungssystem etwa charakterisierte in den 1960ern die Kunstfigur der „katholischen Arbeitertochter vom Lande“ intersektionale Benachteiligungen, während heute „Migrantenjungen aus der Stadt“ als die Bildungsverlierer gelten und in den Fokus bildungssoziologischer Untersuchungen geraten sind.

In dem Seminar widmen wir uns theoretischen Ansätzen zur Erklärung der Disparitäten und diskutieren diese anhand von aktuellen empirischen Befunden. Die Studierenden sollen im Rahmen des Vertiefungsseminars eigenständige Forschungsfragen entwickeln und diese mit quantitativen Methoden untersuchen. Vorausgesetzt wird inhaltliches und methodisches Interesse,  Grundkenntnisse in statistischen Methoden sowie Umgang mit einem Statistikprogramm (z.B. STATA oder SPSS).